Fahrerassistenzsysteme (FAS)

Fahrerassistenzsysteme sind mittlerweile ein fester Bestandteil von modernen Fahrzeugen. Waren diese Systeme zunächst lediglich in Fahrzeugen der höheren Segmente verfügbar, gehören z.B. autonome Notbremssysteme und Spurhalteassistenten in volumenstärkeren Segmenten zum Serienumfang.

Durchgeführte Studien zum Nutzenpotenzial von Fahrerassistenzsystemen umfassen neben der Vermeidbarkeit von Personenschäden auch die Auswirkungen auf den zu erwartenden Schadenaufwand. Der Blickwinkel des KTI in seinen Studien und Projekten fokussiert sich auf die Betrachtung der Sachschadenkosten durch Unfälle.

Im Projekt FairRepair II werden bspw. verschiedene Einflussfaktoren im Lebenszyklus eines Fahrzeugs auf die Leistungsfähigkeit von FAS-Funktionen untersucht. Dazu gehört unter anderem der Spurwechselassistent inkl. Totwinkelwarnung, der über verdeckte Heckradarsensoren relevante Daten bezieht. Hier wurden die Einflüsse auf die Leistungsfähigkeit der Sensoren durch verschiedene Kunststoffreparatur- und Lackiermethoden am Heckstoßfänger untersucht. Bestandteil des Projektes waren eine Vielzahl von Fahrversuchen in Kooperation mit der TU Braunschweig auf dem Dekra Testoval in Klettwitz. Die Ergebnisse zeigen, dass der Spurwechselassistent sowohl durch Kunststoffreparaturen als auch Lackierverfahren in seiner Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden kann.

Es werden zudem die Auswirkungen von Fahrerassistenzsystemen auf Schadenkosten auch bei Kollisionen bei geringen Geschwindigkeiten – z. B. Parkschäden – untersucht. Dabei werden anhand häufiger Anstoßkonstellationen im realen Unfallgeschehen die Beschädigungen sowie die daraus resultierenden Schadenkosten an modernen Pkw ermittelt. Neben der schadensenkenden Wirkung von Fahrerassistenzsystemen steht dabei die Frage im Mittelpunkt, wie empfindlich die Sensoren auf Hindernisse reagieren und ein integriertes Notbremssystem drohende Kollisionen verhindern oder den Schadenumfang reduzieren kann.